Warum schlafen wir?

Eigentlich wissen wir das gar nicht so genau. Natürlich wird im Schlaf die Müdigkeit abgebaut, nach einer Nacht mit ausreichend langem und ungestörtem Schlaf sind wir am Morgen wach und voller Energie. Aber auch nach Jahrzehnten der Schlafforschung ist nicht klar, durch welche Vorgänge im Körper Müdigkeit entsteht und warum wir überhaupt müde werden.
Wir können unserem Schlafbedürfnis nicht entgehen. Auch Tiere sind gezwungen, ihr Leben an die Notwendigkeit des Schlafes anzupassen, obwohl dies ja mit einiger Gefahr verbunden ist. Schlaf ist tatsächlich so wichtig wie Nahrungsaufnahme. Das Gehirn ist im Schlaf übrigens außerordentlich aktiv, es hat nur keinen direkten Kontakt zur Umwelt.

Eine zu geringe Schlafmenge oder ein gestörter Nachtschlaf führen nicht nur zu erheblicher Müdigkeit, sondern vermindern auch die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit und stören das psychische Gleichgewicht.Viele Schlafstörungen sind eher harmlos, weil sie vorübergehender Natur sind. Häufig haben solche Störungen äußere Ursachen (wie zum Beispiel nächtlichen Lärm) oder sie treten kurzfristig bei psychischer Anspannung auf. Chronische Schlafstörungen über Monate oder gar Jahre sind hingegen ein ernstes Problem. Es können Beschwerden auch am Tage auftreten und das Entstehen anderer Krankheiten kann begünstigt werden.
Die Erkenntnis, dass guter Schlaf zu einer Heilung beitragen kann, ist uralt. Das Wissen, dass gestörter Schlaf krank machen kann, ist in der Medizin dagegen verhältnismäßig neu.

Normaler Schlaf ist erholsamer Schlaf. Hierfür muss der Schlaf zunächst einmal ausreichend lang sein. Für die meisten Menschen sind 7 bis 8 Stunden Nachtschlaf optimal, auch wenn es sicher große individuelle Unterschiede gibt. Durch eine geänderte Lebensgestaltung können jedoch heute bei fast allen Altersgruppen zu geringe Schlafzeiten festgestellt werden, dies insbesondere bereits bei Kindern und Jugendlichen.
Der Schlaf untergliedert sich in verschiedene Abschnitte. Im so genannten REM-Schlaf kann der Schlafende intensiv träumen, wobei die Augen sich unter den geschlossenen Augenlidern hin und her bewegen (Rapid Eye Movements = schnelle Augenbewegungen). Der REM-Schlaf macht zumeist etwa ein Viertel der Schlafzeit aus, die meiste Zeit verbringt der Schlafende jedoch im Non-REM-Schlaf. Der Non-REM-Schlaf unterteilt sich nochmals in vier verschiedene Stadien, in Abhängigkeit von der Schlaftiefe bzw. den Weckschwellen werden diese auch als Leichtschlaf (NREM 1/2) und Tiefschlaf (NREM 3/4) bezeichnet. Der Tiefschlaf hat eine besonders wichtige Erholungsfunktion.


Die Abfolge der Schlafstadien ist nicht zufällig, sondern in einem geordneten zyklischen Prozess. In einem Zyklus werden zunächst die NREM-Stadien von 1 bis 4 durchlaufen, anschließend folgt der REM-Schlaf.Während eines Nachtschlafs von 7 bis 8 Stunden werden 4 bis 5 dieser Zyklen absolviert, wobei im ersten Nachtdrittel vermehrt Tiefschlaf auftritt und gegen Morgen der Anteil des REM-Schlafs zunimmt.
Normaler, gesunder Schlaf zeichnet sich also dadurch aus, dass er ausreichend lang ist, ausreichende Anteile an Tief- und REM-Schlaf vorhanden sind, die Abfolge der Schlafstadien geordnet ist und der Schlaf nicht durch häufige kleine Unterbrechungen gestört wird.

...einige Texte und die Grafik auf dieser Seite sind dem Patientenratgeber Band 1, Obstruktive Schlafapnoe entnommen. Wir danken der Firma Heinen und Löwenstein für die freundliche Unterstützung ...